Saterfriesisches Wörterbuch
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waaske iek waaske, du waaskest, hie/ju waasket, wie waaske; wuusk, wuusken; waasken; waaske ! waasket!

1. waschen: Fuggen waaske : Bettfedern in einem Kessel mit heißem Wasser reinigen. 2. (+ sik) sich waschen: iek waaske mie mäd hädde Sepe, wan iek in dän Foan tougoang wezen bän : ich wasche mich mit Kernseife, wenn ich im Moor gearbeitet habe.

Dwoonsel, dät

1. Arbeitsgang: 1.1 dät is een Dwoonsel: das ist ein Abwaschen; das ist in einem Arbeitsgang zu erledigen: wan wie Potte skrubje un Tällere waaske, is dät een Dwoonsel: wenn wir Töpfe scheuern und Teller waschen, ist das ein Arbeitsgang.

Tungenbreker, -e, die

Zungenbrecher: Wilke Wäis Wuchtere wollen wiete Wäske waaske; wiete Wäske wollen Wilke Wäis Wuchtere waaske. Wilke Wäis Wuchtere wielen wiete Wulle waaske. Wan Wilke Wäis Wuchtere wisten, wier woorm Woater waas: Wilke Wäis Töchter wollen weiße Wäsche waschen; weiße Wäsche wollen Wilke Wäis Töchter waschen. Wilke Wäis Töchter wollten weiße Wolle waschen. Wenn Wilke Wäis Töchter wüssten, wo warmes Wasser war.

wie

1. wir: 1.1 wie mouten deer wier tou Sköät kume : wir müssen da wieder an die Arbeit kommen. 1.2 (scherzhaft) wie mouten noch waaske, sloachtje un uus Bääsje bigreeuwe : wir müssen noch waschen, schlachten und unsere Oma begraben.

uzzelig

(Flüssigkeit) dreckig: iek kuud mien Wäske in dät uzzelige Woater nit twäie waaske : ich konnte meine Wäsche in dem dreckigen Wasser nicht zweimal waschen.

skeen (skanner, skeenste)

1. rein, sauber: ju Ku is nit skeen wuden : die Kuh ist die Nachgeburt nicht losgeworden; die Nachgeburt ist nicht weggegangen. 1.2 hie häd dät Fäl nit skeen: er hat etwas auf dem Kerbholz. 1.3 skeen ou/ove/ oave: erschöpft. 1.4 sik skeen bale: sich herausreden; eine Ausrede suchen. 1.5 skeen moakje: reinigen, sauber machen. 1.6 wie mouten ju Seke in t Skene brange: wir müssen die Sache ins Reine bringen, bereinigen. 1.7 skeen Jeeld: Reingewinn, Reinverdienst. 1.8 skene Lai moakje: reinen Tisch machen. 1.9 et is sweer, so n Staal skeen tou hoolden: es ist schwer, einen solchen Stall sauber zu halten. 1.10 die Kat likkede dän Näp skeen: die Katze leckte den Napf sauber. 1.11 skeen waaske: sauber waschen. 1.12 sik skeen waaske: zum eigenen Vorteil sich für bankrott erklären. 2. (Flüssigkeit) hell, klar: 2.1 skeen Woater: klares Wasser. 2.2 skenen Fuzel: klarer Schnaps. 3. abstinent, trocken; alkoholabstinent: siet sien Melöär is hie skeen: seit seinem Unfall trinkt er keinen Alkohol mehr. 4. (Kopf) klar, nicht verwirrt: die Kop blift skeen: man behält einen klaren Kopf. 5. gänzlich, vollständig: ju waas skeen bidruppeld: sie war vollständig benommen.

Pootje, -ne, dät

1. Pfote eines kleinen Tieres; Pfötchen. 2. (scherzhaft) Hand, Fuß: iek mout mie gau do Pootjene waaske: ich muss mir schnell die Hände, die Füße waschen.

links

1. auf der linken Seite: links oubeegje : auf der linken Seite abbiegen. 2. mit der Innenseite nach außen: du skääst ju Bukse links/ap links waaske : du sollst die Hose mit der Innenseite nach außen waschen.

Fugge, -n, ju

Vogelfeder: Fuggen waaske: Bettfedern in einem Kessel mit heißem Wasser reinigen.

Waaskeräi, -en, ju

anfallende Wäsche; Wascharbeit.

Waaskenge, -n, ju

1. Waschung. 2. rituelle Waschung des Körpers oder einzelner Körperteile. [afrs. *waskinge]

Waasken, dät

die Wochenwäsche: nu sunt wie mäd dät Waasken däin: jetzt sind wir mit der Wochenwäsche fertig.

Hounde,, ju

1. Hand: 1.1 gau bie de Hounde: hilfsbereit. 1.2 Hound in Hound oarbaidje: Hand in Hand arbeiten; sich bei der Arbeit gegenseitig unterstützen (gron. mekoar in haand waarken. ) 1.3 hie kon ju Oarbaid mäkkelk fon Hound kriege : die Arbeit geht ihm leicht von der hand; er kommt mit der Arbeit gut voran. 1.4 Hounde anläze : flink anpacken, anfassen. 1.5 tou de Hound gunge : kleinere Arbeiten auf dem Bauernhof verrichten. 1.6 Hounde fóar de Fääste : wahllos; ohne auszusuchen, ohne auszuwählen: 1.6.1 hie häd dän hele Boudel Hounde fóar de Fääste meenúmen : er hat alles in Bausch und Bogen mitgenommen. 1.7 fon een/ene Hounde in de uur : bei der Arbeit die Hände wechseln; mit der anderen Hand anfassen. 1.8 Hounde fooldje : die Hände falten; beten. 1.9 hie boalt mäd Hounde un Fäite : er gestikuliert viel beim Reden. 1.10 Seite, Partei: du bääst ap mien Hounde : du bist auf meiner Seite, von meiner Partei. 1.11. ju is in betere Hounde : sie genest, erholt sich. 1.12 bie de Hounde : zur Hand. 1.13 ju platte/epene Hounde : die flache Hand; der Handteller. 1.14. uut fräie Hounde : mit Muskelkraft. 1.15 in de Hounde fale : besser gehen als erwartet. 1.16. uut de Hounde fale : schlechter gehen als erwartet. 1.17 ticht bie de Hounde : griffbereit, greifbar. 1.18 fon Hounde uut : mit der Hand. 1.19 ju flakke Hounde : die platte Hand. fóar de Hounde : vorrätig, greifbar, verfügbar. gau bie de Hound(e) : schnell bei der Hand; kurz entschlossen. 1.22 aan de Hounde ap wät reke: jemandem per Handschlag etwas versprechen. 1.23 ap de Hounde reke: jemandem etwas in die Hände liefern, übergeben. 1.24 hie häd noch wät bäte de Hounde: er hat etwas (Geld, Lebensmittel, Proviant) in Reserve. 1.25 dät häd hie uum do Hounde heeuwed: das hat er gut durchgeführt. 1.26 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.27 dät nimt mie nemens uut do Hounde: das nimmt mir niemand aus den Händen. 1.28 do Bäidene reke et mäd fulle Hounde uut: sparsame Eltern haben oft verschwenderische Kinder. 1.29 do Hounde umetouslo: widerrechtlich Besitz von etwas ergreifen. 1.30 du faalst mie heel uut de Hounde: du enttäuscht mich sehr. 1.31 een Hounde waasket ju uur: eine Hand wäscht die andere (= man muss sich gegenseitig helfen, um etwas zu erreichen). 1.32 uum de Hounde fon n Wucht anhoolde: einem Mädchen einen Heiratsantrag machen. 1.33 fon de Hounde in de Mule líeuwje: von Hand zu Mund leben. 1.34 fon de twäide Hounde : zweitrangig. 1.35 hie boalde mäd Hounde un Mule : er redete mit Händen und Mund. 1.36 hie gungt mie tou Hounde : er hilft mir. 1.37 hie häd dät aal in de Hounde : er hat die Führung. 1 . 38 hie häd fúul uum do Hounde : er hat viel zu tun. 1.39 hie häd loze Hounde : er gibt gern Geld aus. 1.40 hie häd n epene Hounde : er ist freigebig. 1.41 hie häd n grote Hounde : er ist großzügig. 1.42 hie is in Dokters Hounde : er wird vom Arzt behandelt. 1.43 hie is wier in goude Hounde : er erholt sich. 1.44 hie mout wät uum do Hounde häbe : er muss beschäftigt sein. 1.45 wät hääst du uum do Hounde? : womit bist du beschäftigt? 1.46 Bäidene mouten wät uum do Hounde häbe : Kinder müssen nicht müßig, untätig sein. 1.47 hie noom him ju Halloozje unner de Hounde wäg : er nahm ihm die Uhr im Stillen weg. 1.48 hie rakt Jeeld mäd fulle Hounde uut : er ist verschwenderisch. 1.49 ju Hounde epenhoolde : einen Geldbetrag, häufig Bestechungsgeld, erwarten. 1.50 ju Hounde fertrale : jemandem sehr schmerzhaft das Handgelenk verdrehen. in do Hounde kriege : in Empfang nehmen. in de/do Hounde klopje : durch Handschlag einen Vertrag abschließen, bestätigen. 1.53 hie häd fúul Jeeld in de Hounde: er ist wohlhabend. 1.54 jo kriege hiere Oarbaid nit fon de Hounde : sie kommen mit ihrer Arbeit nicht voran. 1.55 reek mie de Hounde : gib mir die Hand. 1.56 uut de Hounde kume : verlegt werden; abhanden kommen. 1.57 wenn ein alleinstehendes Haus dem Wind schutzlos ausgesetzt ist, dann sagt man: wie kriege dän Wíend uut eerste Hounde : wir bekommen den Wind aus erster Hand.

Goud, dät

1. Nutzen, Gut: 1.1 iek mout eerdelk kwede, dät iek fon sien Hälpe neen Goud heeuwed häbe: ich muss sagen, dass ich von seiner Hilfe keinen Nutzen gehabt habe. 1.2 jie sunt oold genoug, uum dän Unnerskeed twiske Goud un Sljucht tou wíeten: ihr seid alt genug, um den Unterschied zwischen gut und schlecht zu wissen. 2. Einkünfte. 3. Stoff, Kleiderstoff: waasken Goud : Wäsche (engl. dry goods). 4. Medikament(e), Arzneimittel, Heilmittel: 4.1 hie skäl dät Goud ienníeme : er soll die Medizin einnehmen. 4.2 dät Goud fon dän Dokter smoaket öäzig : die Medizin vom Arzt schmeckt ekelhaft. 4.3 die Dokter roate mie dät Goud, un boalde geen et mie beter : der Arzt gab mir das Heilmittel, und bald ging es mir besser. 5. Ware: jo ferkoopje bloot dät bääste Goud : sie verkaufen nur die beste Ware. 6. (in abwertendem Sinne) die Familie von, die Verwandtschaft von, die Kinder von: iek wol fon dät Goud fon Schmidts niks wíete : ich will von Schmidts und ihrem Anhang nichts wissen.

ienlope

1. einlaufen (is): 1.1 dät lapt/lopt so tou t Fjúur ien : das läuft so ins Feuer hinein (= das geht schief). 1.2 dät Skip is in ju Hauenge ienronnen / ienlepen : das Schiff ist in den Hafen eingelaufen. 1.3 hie is liektou in dät Uungluk ienronnen : er ist geradeaus in das Unglück hineingelaufen. 2. etwas aufoder durchbrechen, indem man dagegen läuft oder fährt: 2.1 hie lapt mie ju Dore ien : er bricht mir die Tür auf (= er kommt immer wieder bei mir an). 2.2 hie is so dum, man kon mäd him Múren ienlope : er ist so dumm, man kann mit ihm Mauern durchbrechen. 3. schrumpfen, eingehen (is): dät Hoamd lapt/lopt bie t Waasken ien : das Hemd läuft beim Waschen ein. 4. nachlaufen, hinterherlaufen (is): 4.1 hie is bäte dät Wucht ienronnen/ ienlepen : er ist dem Mädchen hinterhergelaufen. hie lapt/lopt bäte dät Jeeld ien : er läuft hinter dem Geld her.

uutwaaske

1. auswaschen. 2. (Wunde) mit Wasser säubern, reinigen: ju Wúunde mout uutwaasken wäide : die Wunde muss mit Wasser gereinigt werden.

ouwaaske

1. abwaschen, abspülen: dät is een Ouwaasken : es handelt sich um zwei oder mehrere Aufgaben, die gleichzeitig oder in einem Arbeitsgang erledigt werden können. 2. (+ sik) sich abwaschen: sik do Hounde ouwaaske : sich die Hände abwaschen.

Finsterwaasker, -e, die

Bürste aus Pferdehaaren zum Waschen der Fenster.

Ouwaaskeräi , ju

Abwasch; zu spülendes Geschirr.